erfahrungsbericht_zuzannapawlikowska


Persönlicher Erfahrungsbericht

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für ERASMUS-Interessierte von Zuzanna Pawlikowska

Gasthochschule: Universidad Complutense Madrid
Zeitraum: 09/2014 bis 07/2015

Generell gilt sich frühzeitig mit der Bewerbung auseinander zu setzen. Mein Studiengang Europäische Medienwissenschaft öffnet schon im Dezember die Bewerbung für Erasmus. Es ermöglicht den Studenten sich danach (ab März) bei den anderen Studiengängen zu bewerben und die eventuelle Restplätze zu bekommen. Die offizielle Bewerbungsfrist endet also im Ende November/Dezember und die Uni Potsdam verlangt eine Vielzahl an Unterlagen, die man dafür zusammensammeln muss.

Vor dem Entscheidungstreffen gibt es länderspezifische Informationsveranstaltungen zum Thema Erasmus Bewerbung an. Diese finden Anfang des Wintersemesters statt und es ist auf jeden Fall empfehlenswert sie zu besuchen. Man bekommt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Dinge die man bei der Wahl des Ziellandes bedenken sollte. Man kann gezielte Fragen stellen, die man in den Studienberichten nicht findet.

Das sehr wichtige ist: Learning Agreement. Es kostet am meisten Zeit, aber es lohnt sich im Vorfeld ein wenig Zeit zu investieren. Je exakter man sich schon in Deutschland damit beschäftigt, desto weniger muss man später ändern. Unter diesem Link findet man die Studiengänge mit den Kurslisten: http://ccinformacion.ucm.es. Die Beschreibung der Kursen ist gut.

Wenn ihr einen Platz bekommen habt, bekommt ihr in der Regel Post/Email vom Auslandsamt mir allen wichtigen Unterlagen und einem Zettel, auf dem die wichtigsten Termine/Fristen noch mal aufgelistet sind. Die Universidad Complutense Madrid verschickt auch E-Mails mit Zugangsdaten zu deren Onlineplatform, auf der man sich offiziell einschreiben kann (das hängt aber von dem Sekretariat ab wann sie es machen – soweit ich mich erinnere war das noch vor dem Aufenthalt).

Hier kurz die wichtigsten Dinge, um die man sich kümmern sollte:

-Spanisch im Vorfeld: ein Spanischniveaus von B1 ist sicherlich eine Empfehlung.

- Passbilder: Braucht man am Anfang viel, weil jeder Professor am Anfang der Seminaren einen Zettel mit dem Namen und Foto verlangt

- Kreditkarte: Braucht man ständig. Santander bietet günstige Kontoöffnung für die Erasmus Studenten

- Auslandskrankenkasse: Man sollte mit seiner Krankenkasse klären, ob und wie man im Ausland versichert ist und ggf. eine Zusatzversicherung abschließen. Ich habe es nicht gemacht.

- Auslandsbafög schon im Frühjahr beantragen.

- Flug für Weihnachten buchen: Falls ihr nach Hause wollt, frühzeitig buchen, da die Flüge sehr teuer werden können...

Allgemein zur Notenvergabe ist noch zu sagen, dass das Benotungssystem hier mit Punkten von 1-10 funktioniert, wobei man ab 5 Punkten in der Regel bestanden hat.

Sobald ihr in Madrid angekommen seid, müsst ihr erstmal zum Internacional Office, um eure Ankunft zu bestätigen. Dort gebt ihr auch später eure „Matrícula“ ab. Das Wort ist ein bisschen irreführend, da es nur die Kurswahl bezeichnet. Diese ist tatsächlich ein bisschen komplizierter und bei jedem etwas anders gewesen. Hier solltet ihr vor Osrt jemanden bitten, euch im einzelnen nochmal zu erklären wie ihr eure Kurse richtig anmeldet. Anfang September findet eine offizielle Begrüßung der neuen Erasmusstudenten statt. Eine Einladung bekommt man per E-Mail. Meiner Meinung nach ist es allerdings nicht dringend notwendig hinzugehen. Die Tutoren der UCM haben eine Facebookgruppe (https://www.facebook.com/ESNUCM?fref=ts) gegründet über die man alle Fragen klären und sich verabreden kann. Nutzt das! Sie sind alle sehr hilfsbereit. Das gilt für aufkommenden Fragen jeglicher Art.

Zum Thema Wohnungssuche empfehle ich folgendes: Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sehr einfach und schnell geht eine Wohnung zu finden. Ich habe 2 Tage gebraucht. Am Anfang will man verständlicherweise so schnell wie möglich aus seinem Hostel raus. Jedoch schadet es nicht, viele Wohnungen anzuschauen, um einen Vergleich zu haben. Wichtig ist auch noch den Mietvertrag gründlich zu lesen. Wenn er auf Spanisch ist nehmt ihn mit nach Hause und geht ihn in Ruhe durch. Da gab es bei einigen Überraschungen im Nachhinein. Bei der endgültigen Miete solltet ihr bedenken, dass der Strom in Spanien etwas teurer ist und gerade im Winter enorm viel Strom für die Heizstrahler verbraucht wird. Ich kenne niemanden, der eine richtige Zentralheizung in seiner Wohnung hat. Also nehmt euch warme Socken und Pullis für den Winter mit!

Dann stellt sich noch die Frage: Mit Spaniern in eine WG? Ich wohnte mit zwei Kolombianer und einem Spanier zusammen und bereue es nicht Am Anfang ist es jedoch sicherlich leichter, wenn noch ein Ausländer in der Wohnung ist, da man schneller in die Gemeinschaft reinwächst, obwohl muss nicht sein.

In welchem „Barrio“? Schnappt euch ein Fahrrad oder geht zu Fuss durch die Stadt und macht euch selbst ein Bild. Mein Lieblingsviertel ist La Latina und da habe ich mir eine Wohnung bei der Calle de Toledo gefunden.

Dann braucht man noch:

- Bus/Metrofahrkarte. Ab und zu wird man wohl doch die Metro/Bus nutzen, da empfiehlt es sich die „tarjeta de metro“ zu holen.

- Handykarte. Die meisten haben Orange oder Yoigo, da gibt es keine all zu großen Unterschiede.

Hier kurz die wichtigsten Dinge, um die man sich kümmern sollte:

- Spanisch im Vorfeld: ein Spanischniveaus von B1 ist sicherlich eine Empfehlung.

- Passbilder: Braucht man am Anfang viel, weil jeder Professor am Anfang der Seminaren einen Zettel mit dem Namen und Foto verlangt

- Kreditkarte: Braucht man ständig. Santander bietet günstige Kontoöffnung für die Erasmus Studenten

- Auslandskrankenkasse: Man sollte mit seiner Krankenkasse klären, ob und wie man im Ausland versichert ist und ggf. eine Zusatzversicherung abschließen. Ich habe es nicht gemacht.

- Auslandsbafög schon im Frühjahr beantragen.

- Flug für Weihnachten buchen: Falls ihr nach Hause wollt, frühzeitig buchen, da die Flüge sehr teuer werden können...

Spanischkurs: Ich habe einen kostenlosen Sprachkurs des Instituto de Idioma besucht. Es gibt dafür keine Punkte. Die Kurse sind zwar teilweise sehr voll, aber mir hat es trotzdem viel gebracht. Der B1-2 Kurs ist perfekt um nochmal einen Gesamtüberblick der Grammatik zu bekommen. Zudem gibt es hier und da immer wieder interessante Tipps, was man in Madrid so anschauen kann und es wird gerne über die spanische Kultur geplaudert.

Im Allgemeinen ist es nicht üblich in der Mensa zu essen. Das Menu dort ist mittelmäßig und kostet 4/5€. Jedoch gibt es in jeder Fakultät einen Raum mit Mikrowellen, wo man sein mitgebrachtes Essen aufwärmen kann. Oder man kauft sich ein „Bocadillo“ (Riesensandwich, was hier oft zu Mittag gegessen wird.)

Es gibt hier eine große Auswahl an Sportkursen, allerdings ist es nicht so günstig wie an der Uni Potsdam. Die Internetseite ist nicht genug aufgebaut, sodass man am Besten direkt zu deren Büro fährt und sich das Angebot erläutern lässt. Ich habe einen extra Salsakurs besucht, der von der Uni für die Erasmus Studenten organisiert wurde. Das war auch eine super Gelegenheit, um Leute kennen zu lernen.

Die Bibliothek der UCM habe ich nicht so häufig genutzt, da ich hauptsächlich in der Bibliothek Ivan de Vargas in La Latina studiert habe. Dort gibt es super helle und ruhige Arbeitsräume. Außerdem stehen Computer im „Keller“ Stock zur Verfügung, die man mit seinem Studentenausweis nutzten kann. In jeder Fakultät findet man einen Kopierladen ,in denen man sehr billig kopieren, scannen und drucken kann.

Wenn es um Finanzierung des Studiums und Leben geht: Die Lebensunterhaltungsosten in Madrid sind leider nicht mit denen in Berlin vergleichbar. Die Mieten sind ein bischen höher (ich habe 350€ bezahlt).

Wenn man gerne in einem der größeren Clubs feiern gehen möchte, kommt man als Erasmusstudent (mit ESN Ausweis) vor 1 Uhr meist umsonst rein.

Ein kleiner Überblick der ungefähren Kosten im täglichen Leben:

- Miete 350€ - 450€

- Bus/Metrofahrt: 1,50€ (oder 12,50€ die 10 Fährte Ticket)

- Bier/Cafe 1,50€ - 3,50€

- Tapas 1€ - 3€

- Tostada mit Cafe: 3€-5€

Das Leben in Madrid lässt sich vielfältig gestalten und man kann sich unglaublich gut hier beschäftigen. Da jeder seine eigenen Erfahrungen machen sollte, führe ich lediglich ein paar Tipps und Orte auf, die mir am besten gefallen haben.

- Frühstücken gehen! Das typische Tostada mit Tomate (Tomaka) ist wirklich super lecker.

- Auf dem Mercado de San Miguel gibt es, wie auf allen Märkten in Madrid das beste Obst, Gemüse, Fisch und Oliven, Vino, Cerveza und so weiter

- Jeden Sontagstagvormittag gibt es einen Flohmarkt auf der La Latina( Rastro), wo man auf Schnaeppchensuche gehen kann.

- „Museos del Jamon“ ist eine Kette in ganzem Madrid wo man günstig trinken und essen kann (natürlich wie es hier normal ist –stehend)

- Stierkämpfe zu besuchen ist in Madrid nicht gut angesehen. Also Plaza de Torros hab ich ich gesehen...bereue ich auber auch nicht.

- Weggehen kann man in der ganzen Stadt. In lauen Nächten sind die La Latina, San Bernardo, Lavapiés, Atocha etc. ein Magnet für gemütliches Beisammensitzen und Biertrinken. (Eigentlich ist es in Spanien verboten auf öffentlichen Plätzen Alkohol zu trinken – man trinkt aber überall). Außerdem findet man überall die billige, zahlreiche Bars.

- Im Salas de Flamenco gibt es gelegentlich sehr gute Konzerte

Die beide Hälfte meines Aufenthalts habe ich sehr unterschiedlich aufgenommen. Einige liebgewonnene Menschen treten ihre Heimreise im Februar nach dem ersten Semester wieder an und gleichzeitig bleibt Zeit, die dagebliebenen noch intensiver kennen zu lernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Spanier alle sehr offen sind und man leicht mit ihnen ins Gespräch kommt. Es dauert jedoch seine Zeit, bis sie einem einen Einblick in ihr Privatleben geben und aus einem oberflächlichen Smalltalk auch mal ein persönlicheres Gespräch wird. Man benötigt schon ein ganzes Studienjahr, um engere Kontakte mit den „Einheimischen“ zu knüpfen. Die Tatsache, dass man somit auch Freunde gefunden hat, die nicht im Juni in ihre Heimatländer zurückkehren, sondern die man tatsächlich zurück lassen muss, macht einem den Abschied am Ende sicherlich etwas schwerer.

Organisatorisches abgeschlossen ja, aber im Geist und in der Erinnerung wird dieses Jahr immer einen großen Platz einnehmen. Die vielen neuen Eindrücke, die gelungenen Reisen, die zahlreichen neuen Freunde aus aller Herren Länder bleiben im Gedächtnis und man kann im Nachhinein sagen, man hat etwas mitgenommen, nicht nur enorme sprachliche Fortschritte gemacht und ein wenig fürs Studium gelernt, nein in gewissem Maß sich selbst auch neu kennen gelernt. Ich würde jedem, der sich für Spanien entscheidet, einen Aufenthalt in Madrid empfehlen und dazu raten das Erasmusprogramm in vollen Zügen zu genießen.Man sollte die Gelegenheit nutzen, wenn sie einem schon serviert wird. Ich bin denkbar und froh ein Stück vom großen Kuchen Erasmus abbekommen zu haben.

Hilfreiche Links:

https://potsdamadrid.wordpress.com

http://www.emw-abroad.blogspot.de

https://www.facebook.com/emwabroad?fref=ts

Wollt ihr noch mehr wissen? Dann schaut mal hier: